WORT UND SPIELE- Sport und Literatur im Griechenland der Neuzeit — Niki Eideneier (Hrsg.)
16/06/2008
ISBN:3–929889-70–6 — www.romiosini-verlag.de
“Sport”, ursprünglich “das Vergnügen”, nimmt schon seit dem Altertum einen exponierten Platz in der griechischen Literatur ein. Homer, aber auch später in der Olympischen Tradition, Pindar und andere besangen in wunderbaren Gedichten den Geist und den Sinn der Leibesübungen. “Immer der beste zu sein” drückte knapp und präzis in der Antike das agonale Prinzip aus, wobei die Philosophen zur Mäßigung mahnten. Aristoteles z. B. sagte: Die Leibesübung soll die Wissenschaft des Maßes sein, was den Grad der Anstrengung betrifft. In diesem Sinne und auch im Sinne von Galen, dem berühmten Arzt der Spätantike, der erkannte, daß die beste Übung des Leibes diejenige ist, die zugleich die Seele erfreut, möchte dieses Buch die Seelen seiner Leser erfreuen. Wort und Spiele, also Wortspiele, denn “Am Anfang war das Wort”; und wenn heute bei den neuren Weltsportereignissen das Wort sich höchstens und ausschließlich als die Kunst der Journalisten in den Print- und Massenmedien ausweist und keine Wortwettkämpfe die Olympischen Spiele umrahmen, wie es in der Antike der Fall gewesen war, gibt es doch die zeitgenössischen Pindars in Hülle und Fülle, besonders im Ursprungsland der Olympischen Idee. Im Griechenland der Neuzeit und in dessen zeitgenössischer Literatur “spielt” das Wort zum Sport eine außerordentliche wichtige Rolle. Unsere Sportrhapsodien, die Athleten des Geistes, besingen freilich den agonalen Geist im aufgeklärten Sinne, das heißt nicht nur verherrlichend, symbolträchtig und positiv, sondern auch kritisch, ironisch, spöttelnd, sogar wütend, aber doch immer verständnisvoll und irgendwie sehnsüchtig. Folgende 61 Autorinnen und Autoren sind mit ihren Beiträgen enthalten: M. Anagnostakis, A. Aslanoglou, P. Charis, Th. Chimonas, A. Chionis, D. Christianopulos, J. Chronas, N. Chuliaras, L. Divani, A. Empirikos, N. Engonopulos, M. Fakinos, F. Filippou, A. Fostieris, K. Gimossulis, V. Ioakim, R. Kaklamanaki, D. Kalokyris, N. Karusos, T. Karvelis, M. Kentrou-Agathopulou, K. Kondodimos, M. Kontoleon, J. Kontos, M. Kumantareas, M. Kyrtzaki, Chr. Liontakis, L. Mavilis, J. Matzuranis, Chr. Milionis, M. Markidis, J. Markopulos, K. Mavrudis, S. Nikolaidou, K. Palamas, K. Papajeorjiou, M. Patentalis, A. Risos, J. Ritsos, S. Safiriou, S. Serefas, A. Sfakianakis, P. Sfyridis, J. Skambardonis, A. Skiathas, E. Sotiropulou, A. Stamatis, M. Suliotis, E. Torossi, E. Trivizas, V. Tsiambussis, A. Tsikras, M. Tsitas, N. Vajenas, J. Valassiadis, J. Varveris, J. Veis, M. Vintiadis, A. Vistonitis, Ch. Vlavianos, A. Zei.Leseprobe: “Und plötzlich heschloß er eines Morgens (wie kann er auf die Idee?), sich selbst zu überholen. Er fing also an, bis zur Erschöpfung Schnellauf zu üben, Hoch- und Weitsprung zu springen. Vergeblich; er war immer hinter sich oder unter sich. Als er nicht nicht weiter wußte, dachte er, dass er die Sportart wechseln sollte, und so wurde er Dichter. Selbstverständlich hat er es auch damit nicht weit gebracht (sein Ich war auch dabei außer Konkurrenz), doch dieser Sport gefiel ihm, und er ist noch immer ein Dichter, (…) Aus: Arjyris Chionis, Der reglose Läufer
Aus: Arjyris Chionis, Der reglose Läufer
Herausgeberin: Niki Eideneier. Übersetzer: Hans und Niki Eideneier und andere.