Wie entwickeln sich die Immobilien in Griechenland

Nicht nur Banken aus Deutsch­land und dem übri­gen Europa würde eine Pleite Griechen­lands in erneuter Bedräng­nis brin­gen. Viele Griechen, Deutsche und andere Europäer haben in Griechen­land Besitztümer, Häuser und Grund­stücke. In wie weit wer­den diese von der derzeit­i­gen Krise bee­in­flusst? Wie wer­den sich die Immo­bilien im Wert behaupten?

Wir informierten uns hierüber bei Abraam Kos­midis von der Anwalts­ge­sellschaft griechis­chen Rechts, Kos­midis und Part­ner, einge­tra­gen im Gesellschaft­sreg­is­ter des Landgerichts Thes­sa­loni­ki, der selb­st von 1964 bis 2000 in Deutsch­land lebte. 

Wir woll­ten seine Ein­schätzung über die Entwick­lung von Immo­bilien bei Verbleib Griechen­lands in der Euro-Zone aber auch bei Auss­chluss Griechen­lands aus der Euro-Zone mit Wiedere­in­führung der Drachme und zwangsläu­figer Abw­er­tung der alten Währung wis­sen, was auch von Experten und in Umfra­gen vorgeschla­gen wird.

Herr Kos­midis äußerte sich per Mail wie folgt:

“Sehr geehrter Herr Zachos,

vie­len Dank für die Anfrage. Ich beant­worte die bei­den Fra­gen gerne.

Ich halte bere­its die Unter­schei­dung zwis­chen den Fol­gen im Falle des Verbleibs oder Auss­chlusses aus der Euro-Zone für falsch.
Ein Auss­chluss Griechen­lands aus der Euro­zone ist nach der beste­hen­den Recht­slage wed­er vorge­se­hen noch möglich.

Griechen­land kön­nte lediglich frei­willig aus der Euro­zone auss­chei­den, was aber ganz bes­timmt nicht tun wird. Die Dif­feren­zierung in die bei­den Fal­l­vari­anten ist deshalb nicht ange­bracht, da wed­er eine prak­tis­che noch eine rechtliche Grund­lage dafür beste­ht. Die Diskus­sion über die Ein­führung der Drachme mit zwangsläu­figer Abw­er­tung der alten Währung ist abwegig.

Immer fraglich­er wird jedoch die Rolle Deutsch­lands im Zusam­men­hang mit der Krisen­be­wäl­ti­gung. Auf­grund der Kom­mentare und des Ver­hal­tens der let­zten Wochen wird deut­lich, dass sich Deutsch­land von sein­er Rolle als „Motor“ der EU sich zu ihrem Bremser entwick­elt. Das kann mit­tel- und langfristig schw­er­wiegende Fol­gen für die EU und für Deutsch­land selb­st haben.
Gerne kön­nen wir zu diesem The­ma in einem geson­derten Beitrag Über­legun­gen anstellen.

Auf­grund der Krise in Griechen­land liegt es natür­lich nahe, dass die Immo­bilien­preise nachgeben wer­den. Finanzierun­gen von Woh­nung­seigen­tum über die Banken ist derzeit nur erschw­ert möglich. Der sehr rege Immo­bilien­markt war bis vor der Krise ohne­hin schon heiß gelaufen. Es spricht also alles für ein Nachgeben der Immo­bilien­preise in Griechen­land. Für das Eigen­tum und die Erb­schaft an sich wer­den sich mit Sicher­heit keine Verän­derun­gen ergeben. Griechen­land ist und bleibt ein europäis­ch­er Rechtsstaat in welchem das pri­vate Eigen­tum ver­lässlich geschützt ist.”

Vie­len Dank an Her­rn Abraam Kos­midis. Wir bemühen uns immer wieder über das The­ma Immo­bilien in Griechen­land weit­ere Ein­schätzun­gen von Experten zu bekommen.

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