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Verlangen die Türken nicht zuviel?

germturksimeDer Bun­desvor­sitzende der Türkischen Gemeinde in Deutsch­land, Kenat Kolat, ver­langt laut ver­schiede­nen Medi­en­bericht­en an mus­lim­is­chen Feierta­gen tat­säch­lich schul­frei für alle Kinder, also auch nicht­mus­lim­is­che Kinder.

Damit gießt Kenat Öl in die neu ent­fachte Diskus­sion der Inte­gra­tion. Eine Forderung, die sich für seine Land­sleute kon­trapro­duk­tiv entwick­eln kann.

Das die Türken mit Forderun­gen immer forsch nach vorne preschen ist bekan­nt. Jed­er ist sich zwar selb­st am näch­sten. Doch wenn Kolat für seine Forderun­gen Ver­ständ­nis und mehr interkul­turelle Kom­pe­tenz ver­langt, denkt er nur an seine Mus­lime. Interkul­turelle Kom­pe­tenz ist aber weitaus mehr. Hier hat er wirk­lich nicht weit­er gedacht, oder er benutzt einen Aus­druck, mit dessen Sinn er sich nicht wirk­lich auseinan­der geset­zt hat.  Wieder ein­mal wird seit­ens der Türken nicht an die ortho­dox­en Chris­ten gedacht, als ob es die gar­nicht geben würde.

So kön­nten wir Griechen doch auch schul­frei ver­lan­gen, wenn wir Ostern und zumin­d­est unsere bei­den Nation­alfeiertage am 25. März und 28. Okto­ber feiern. Um das ganze zu kom­plet­tieren kön­nen wir Griechen auch den 19.05. (Genok­to­nia) natür­lich nicht vergessen und diesen Feiertag neu ein­führen. Dann muss er, auf  Grund von Gle­ich­berech­ti­gung, die er für die Türken beansprucht, Größe zeigen und an diesem Tag seine Türken zwecks Gedenken an die ermorde­ten Griechen zu Hause halten.

Die Bil­dung in Deutsch­land ste­ht vor Verän­derun­gen. Aber an mehr freien Tagen für die Schüler hat da eher kein­er Gedacht.  Uns Griechen ist es in den Jahren zuvor auch nie in den Sinn gekom­men, mit solchen Forderun­gen an Deutsch­land her­anzutreten. Weil unsere Eltern und Schüler (gute) Bil­dung und Aus­blidung stets als Grund­lage für ein har­monis­ches Miteinad­er in einem demokratis­chen Staat ver­standen haben. Das Erler­nen ein­er ein­heimis­chen Sprache ist daher Selb­stver­ständlich. Erst als Ergänzung kann dann die eigene Mut­ter­sprache erlernt und kul­turelle Ver­anstal­tun­gen offen abge­hal­ten werden.

So sehen wir es.
Redaktion

2 Gedanken zu „Verlangen die Türken nicht zuviel?

  • Yasemin

    Ich finde es schade, dass man sich die Zeit nimmt und über eine Per­son berichtet, den ich als “Türkin” nicht ernst nehme. Ich muss jedes­mal schmun­zeln, wenn solche Wün­sche geäußert wer­den, zu mal diese auch antiquiert sind. 

    Das die Türken mit Forderun­gen immer forsch nach vorne preschen ist bekan­nt. ( Diese Forderung wird von ein­er Per­son aus­ge­sprochen, bitte nicht jeden damit ein­beziehen. ) Ich weiß, dass ich in Deutsch­land lebe, und ja mir ist bewusst, dass Deutsch­land ein chr. Land ist. Und ich bin gegen diesen Wunschvorstellungen. 

    Ich wün­sche mir, dass der Zeit­punkt kom­men wird, in dem wir endlich ein Schritt zu einan­der machen wer­den. Ich weiß, dass viel schlimmes bei­der Seit­en passiert ist und ich kann das lei­der nicht ändern. Man kann die Ver­gan­gen­heit nicht verän­dern, aber vielle­icht die Zukunft. 

    Yasemin

  • Hal­lo Yasemin,
    danke für Deinen Kom­men­tar. So wie wir auch, haben viele andere Griechen und Türken bere­its seit Jahren pri­vat Gemein­samkeit­en und pfle­gen erfreulicher­weise einen fre­undlichen und auch fre­und­schaftlichen Umgang miteinan­der. So sind auch griechis­che Frauen mit türkischen Män­ner (oder umgekehrt) befre­un­det, leben zusam­men oder sind gar miteinan­der ver­heiratet. Früher oder später wird sich Dein Wun­sch, wie Du in Deinem let­zten Absatz beschrieben hast, also doch erfüllen, was auch das Ziel unser­er gemein­samen Anstren­gun­gen ist.

    Men­schen mit türkischen Wurzeln sind heute die größte “Aus­län­der­frak­tion” in Deutsch­land. Das wer­den sie wohl immer sein. Diese Größe darf zu einem neuen Miteinad­er aber nicht vergessen lassen, daß eigene Inter­essen mit denen aller Men­schen erst abge­wogen wer­den müssen. Dann kön­nen wir eine gemein­same Zukun­ft planen.

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