Die Rettung eines Griechen bringt Türken nun vor Gericht
Als Held wurde Taner G. vor 8 Jahren in München gefeiert und wurde vom Verein “Lichterkette” für seine Zivilcourage ausgezeichnet. Er half damals den Griechen Artemis T., der von einer Horde Neonazis fast tot geprügelt wurde. Die Medien berichteten über ihn über den Süddeutschen Raum hinaus.
Sein tollkühner Einsatz brachte ihn jedoch neben Ruhm auch Morddrohungen gewisser Kreise ein. So wurde auf ihn und seiner Familie im Internet Kopfgeldprämien ausgesetzt. Nach Beratung mit der Polizei musste der türkische Held sein Lottogeschäft dichtmachen und untertauchen.
Damit begann für ihn und seiner Familie ein unaufhaltsamer Abstieg, der 2006 zur eidesstattlichen Versicherung führte. Er war Pleite.
Um auf die Beine zu kommen verfiel er dem Betrug während der WM 2006 mit Eintrittskarten zu handeln. Obwohl die Besteller der WM Karten an Taner G. bezahlten, suchten sie anschließend vergeblich nach den bestellten Eintrittskarten. 8500.- € sollen es laut einen Bericht der Süddeutsche sein. Eine fünfstellige Zahl wurde in weiteren ähnlichen Fällen in nicht gesetzlicher Form erschlichen.
Es ist sehr schade, dass eine solche Person durch seine Zivilcourage in dieser Situation gebracht wurde. “Ein Menschenleben ist eben das Wichtigste, was es gibt,” zitiert ihn die Süddeutsche. Doch er habe Zweifeln, ob er in gleicher Situation wieder so wie früher handeln würde. Denn jetzt muss er dadurch 18 Monate Haft auf Bewährung verbüßen, wobei Richter und Staatsanwalt seinen Einsatz von damals zwar würdigten aber keinen Betrug rechtfertigten.