Steuerliche Entlastung Deutscher Reeder soll Hellas zum Vorbild dienen
“Wir freuen uns für die deutschen Reeder und die jungen Menschen, die gerne zur See fahren möchten, und begrüßen den Beschluss der deutschen Politik. Solche Entlastungen sind sehr wichtig für Wirtschaftszweige, die mit großer internationaler Konkurrenz zu kämpfen haben und stark von geopolitischen Entwicklungen und Krisen abhängig sind. Wir werden der griechischen Regierung empfehlen, sich an der deutschen Entscheidung ein Beispiel zu nehmen und auch für die griechische Seeschifffahrt die gleichen Maßnahmen zu beschließen. Dass der jüngst in Griechenland weilende NRW-Finanzminister von nachhaltiger Steuerpolitik nicht viel hält und in diesem Fall auch nicht, dass mit der jetzigen Entscheidung die deutsche Flagge für die Reeder wieder attraktiver wird und neue interessante Arbeitsplätze auf hoher See entstehen werden, wundert uns nicht”, erklärte DHW-Vorstandssprecher Phedon Codjambopoulo in Köln gegenüber der Presse.
Bundestag und Bundesrat haben eine Entlastung der deutschen Schifffahrt beschlossen. Sie billigten einen Gesetzentwurf, nach dem die Reeder künftig nicht mehr 40, sondern 100 Prozent der Lohnsteuer für ihre Seeleute behalten dürfen. Mit dieser Regelung passt sich Deutschland an ähnliche Gesetze an, die zum Beispiel in Dänemark oder den Niederlanden gelten. Diese Entlastung hatte bereits Kanzlerin Angela Merkel bei der Nationalen Maritimen Konferenz im Oktober 2015 der Wirtschaftsbranche zugesagt und sie wurde von Hamburg als Initiative in den Bundesrat eingebracht. Damit sollen die Kosten für die deutsche Flagge gesenkt und die Beschäftigung gesichert werden. Die Kanzlerin wollte mit ihrer Zusage die Reedereien im Hinblick auf die deutlich erhöhte finanzielle Förderung in die Verantwortung ziehen, ihren Beitrag für Ausbildung und Beschäftigung in der deutschen Seeschifffahrt zu leisten und damit jungen Menschen Berufschancen zu eröffnen. NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans hatte vor kurzem in Athen kritisiert, der Beschluss von Bundestag und Bundesrat wäre eine höchst ungewöhnliche Subvention, die anderen Branchen schwer zu erklären wäre. Er hat sich bekanntlich einen Namen gemacht mit seinem Spezialgebiet, die weniger nachhaltige Jagd auf Steuersünder.
Quelle: Pressemitteilung der DEUTSCH-HELLENISCHE WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG