MARE VENETIARUM. Die Ägäis im Mittelalter — Jörg-Dieter Brandes
Im Mittelalter und der Frühen Neuzeit war die Ägäis fast immer ein Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen zwischen mediterranen Mächten, darunter Byzantinern, Arabern, Johannitern, Osmanen, Genuesen und –Venezianern.
Gerade die Markusrepublik war es, die sich nach dem Coup von 1204 – der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer unter Führung des venezianischen Dogen Enrico Dandolo – zur eigentlichen Beherrscherin des östlichen Mittelmeers aufschwang. Von da an betrieb die Serenissima eine engagierte überseeische Kolonialpolitik. Als vornehmliches Ziel galt ihr die Kontrolle des gesamten östlichen Mittelmeers, denn auf seinen Wellen schwamm der Reichtum Venedigs: unzählige Schiffe mit ungeheuren Schätzen in ihren Bäuchen. Durch den Handel mit allerlei Gütern verbanden sie die Gestade des mediterranen Raumes, vornehmlich aber der Ägäis, und diese Geschäfte waren vor allem für Venedig selbst ausgesprochen gewinnbringend.
In ihrer Herrschaft immer wieder herausgefordert, gelang es der Lagunenstadt durch Geschick und Kalkül, die Vormachtstellung nahezu über ein halbes Jahrtausend zu behaupten, bevor sie ihr ägäisches Einflußgebiet Zug um Zug wieder verlor – Herzogtümer, Grafschaften und Kolonien, zuletzt die großen Inseln Euböa, Zypern und Kreta.
Dieses spannende Szenario – in der Literatur bisher weitgehend vernachlässigt – wird im vorliegenden Buch packend geschildert. Der Autor, ein ehemaliger Militärattaché, hat sich bereits durch mehrere Bücher zur Geschichte der Araber und des Mittelmeer-Raumes einen Namen gemacht. Seine neueste Arbeit vermittelt dem historisch interessierten Leser nicht nur eine umfassende Übersicht über die Geschichte der Ägäis, sondern gewährt auch Einblick in die vielfältigen kulturellen Verbindungslinien, die diesen Raum durchzogen.
ISBN: 978–3‑938533–23‑9
www.eudora-verlag.de Leipzig