Griechischer Aufstand gegen die Türken am 25.März 1821
Bild: Alexandros Ypsilantis (Statue in Nea Trapezounta Pierias)
Griechenland blickt auf eine mehr als 4000-jährige Geschichte zurück. Da es stets auch Objekt der Begehrlichkeiten des Osmanischen Reichs gewesen ist, hat es im Laufe der Geschichte bei mehreren Anlässen Zusammenstöße mit Osmanen und den Türken gegeben, die auch heute Griechenland zu hohen Ausgaben in der Rüstung zwingen.
Wie kam es zum Aufstand der Griechen gegen das damals übermächtige Osmanische Reich, dessen Durchmarsch nach Europa erst durch die Hilfe der Polen vor den Toren Wiens gestoppt werden konnte?
Das Byzantinische Reich war zunächst als Oströmisches Reich Nachfolger des Römischen Reichs. Während lange Jahre Schriften noch in Altgriechisch verfasst wurden, war ab dem 7. Jahrhundet das byzantinische Griechisch allgemeine Sprache und gilt als Bindeglied zwischen der antiken und der neuzeitlichen Sprachform. Schnell entwickelte sich durch Förderung von Handel und die Pflege zu Nachbarstaaten der Wohlstand in den Reihen der Bürger von Byzanz. Mit Konstantinopel (von den Türken später Istanbul genannt) als Hauptstadt, wurde das östliche Mittelmeer kontrolliert und die Kunst und Kultur nahm neben der Religion einen wichtigen Teil des täglichen Lebens ein.
Da bekanntlich Erfolg ein Objekt der Begierde ist, wurde Griechenland und später Byzanz immer schon von Asiaten und anderen Völkern begehrt, doch die Versuche Byzanz zu besetzen konnte Konstantinopel zunächst erfolgreich abwehren.
Im Schutz der römischen Streitkräfte widmeten sich die Menschen im byzantinischen Reich, mehr dem friedlichen und geistigen Miteinander, den Künsten und der Religion. Erst mit der Trennung der Religion in Orthodoxen und Katholiken wurde Byzanz ohne die militärische Hilfe von West- und Mitteleuropa geschwächt worden. Denn durch den Einfluss der Kirche stoppte Rom den militärischen Schutz des byzantinischen Reichs.
Bevor sich Byzanz auf die neue Situation einrichten konnte, fielen 1453 “Barbaren” (so wurden von den Griechen damals ungebildete und nicht christliche Völker genannt) über das byzantinische Reich her und siegten mit ihren Kanonen über Konstantinopel.
Erst am 3. Februar 1830, also fast 400 Jahre später, wurde Griechenland durch das Londoner Protokoll als souveräner Staat anerkannt. In dieser langen Zeit versuchten die Besatzer Religion, Wissen und Mentalität der Griechen in grausamer Art und Weise zu unterdrücken. Doch das gelang ihnen nicht und die Griechen bewahrten während der “Tourkokratia” heimlich ihre Geschichte und Abstammung bis in das 19. Jahrhundert hinein. Und das obwohl die Türken die Teilnehmer aufgedeckter „Schulen im Untergrund“ mit dem Tod durch ihren Säbeln bestraften um dort den Gedanken der Freiheit bereits im Keim zu ersticken.
Allerorten sammelten sich kleine Gruppen Aufständischer zusammen. Alexander Ypsilantis war ein griechischstämmiger Major in der russischen Armee, als er sich mit ein paar Getreuen (Ieros Lochos) im März 1821 in Richtung Griechenland aufmachte. Er leitete auch die 1814 gegründete „Philiki Hetairia“, die als die „Geheimbünde Griechenlands“ eine Front gegen die Türken aufbauten. Auf dem Peloponnes impfte währenddessen nicht nur Bischoff Germanos immer mehr Griechen den Wunsch nach Freiheit ein. Die Türken ermordeten als erste Strafe Grigorios V, den Patriarchen von Konstantinopel, das Kirchenoberhaupt der Orthodoxie. Doch die Ausrufung des Aufstandes am 25. März 1821 in Kalavrita (Peloponnes) leitete für sie das Ende ihrer Unterdrückung an das griechische Volk ein. Bereits am 27.Januar 1822 wurden durch die Verfassung von Epidaurus in den befreiten Aufstandsgebieten die ersten Regierungen und Parlamente gebildet.
Bis zum 03. Februar 1830, dem Tag an dem Griechenland als souveräner Staat ausgerufen wurde, musste sich Griechenland 1824 auch noch Attacken aus Ägypten erwähren, die mit Hilfe der Engländer, Franzosen und Russen in der Schlacht von Navarino letzten Endes aber zurückgeschlagen wurden. Zum Regenten von Griechenland wird 1832 der Sohn König Ludwigs I. von Bayern bestimmt und im Jahr darauf wir Otto von der Nationalversammlung gewählt.