Geistlose Szenarien
Die Szenen einiger weniger Griechen, die entweder immer noch nicht die Realität erkannt haben oder ihren Beamtenstatus mit bisher bequemes Leben nun, endlich, schwinden sehen, können und sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Realität und die Einsicht über notwendige Schritte bei immer mehr Menschen unserer Heimat schon lange eingekehrt ist.
Gerade wir Griechen in Deutschland haben uns seit den frühen 60ern, ohne Begünstigungen oder Günstlingswirtschaft, nur durch Fleiß und Arbeit Anerkennung oder einen zufriedenen Grad an Wohlstand erreicht. Und gerade unseren Lebensstandard zu erreichen, erhofften sich viele Menschen in Griechenland mit dem Eintritt in der Währungsunion. Leider aber wurde das griechische Volk offensichtlich in die falsche Richtung regiert. Viele von uns haben es früh kommen sehen, aber nie diese Ausmaße vermutet.
Hier in Deutschland sprechen nicht nur unsere Kinder heute eher Deutsch als Griechisch miteinander. Zwischen Griechen und Deutschen sind über die Zeit, neben einer vertrauensvollen Zusammenarbeit, sehr viele feste Freundschaften entstanden, die in den Anfängen auch nicht durch Bilder über Ausländerfeindlichkeiten oder das Aufmarschieren der braunen Hemden erschüttert oder gar auseinander gebracht werden konnten. Wir fanden es als eine große Geste, wenn dann Deutsche auf die Straßen gingen um gegen diese Ausländerfeindlichkeiten z.B. mit Lichterketten zu protestieren. Nun ist es an der Zeit, dass wir Griechen auf einige niveaulose Bildern aus Griechenland reagieren, wo einige Vollidioten oder Chaoten in Griechenland unsere Freunde zu verstimmen drohen. Sie treffen damit auch uns.
Wir dürfen auch nicht vergessen, wie sehr wir uns, und lange bevor die Finanzzustände in Griechenland bekannt wurden, ständig über die halbwertigen griechischen Ämter und Personen geärgert haben, die allein durch verantwortungslose Klüngelei und ungerecht eine Stelle im Amt bekommen hatten.
Von Griechen, die in braunen Anzügen auf den Straßen von Athen Deutschland nun schmähen wollen, distanzieren wir uns ausdrücklich. Es zeigt sich, dass finanzielle und existenzielle Not auch bei Söhnen so großartiger Philosophen den Durchblick blockieren.