79% Europäischer Staaten sind verschuldet
Die Neuverschuldung der EU-Staaten ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Das ergibt sich aus heute vom Statistikamt Eurostat vorgelegten Zahlen. In den 16 Ländern der Eurozone stieg das Staatsdefizit auf 6,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes nach 2,0 Prozent im Jahr 2008. EU-weit lag die Neuverschuldung der öffentlichen Haushalte bei 6,8 Prozent (Vorjahr 2,3 Prozent). Der Stabilitäts- und Wachstumspakt sieht maximal drei Prozent vor.
Der Gesamtschuldenstand der Staaten erhöhte sich in der Eurozone von 69 auf knapp 79 Prozent, die Grenze des Stabilitätspaktes liegt dabei bei 60 Prozent. Die höchsten Defizitquoten in der Eurozone wiesen Irland (14,3 Prozent), Griechenland (13,6 Prozent) und Spanien (11,2 Prozent) auf. Zu den griechischen Zahlen meldete Eurostat einen Vorbehalt an, weil es Zweifel an der Qualität der gelieferten Daten hat. Nach Abschluss der Untersuchungen könnte dies zu einer Revision der Defizitzahlen führen. Das deutsche Defizit lag bei 3,3 Prozent, der Gesamtschuldenstand bei 73,2 Prozent des BIP.