Personen & Interviews

Ein junger Grieche will mit Mode Karriere machen

Kate­ri­na Amprazi inter­essiert sich sehr für Mode und führte als 16-jährige ihr erstes Inter­view mit dem hoff­nungsvollen griechis­chen Nach­wuchs­de­sign­er Dim­itris Arvani­tis (17)

Kati: Hal­lo mein Name ist Kate­ri­na Amprazi. Ich habe heute den Nach­wuchs­de­sign­er Dim­itris Arvani­tis hier bei mir und ich werde jet­zt einiges über ihn erfahren. Hal­lo Dimitri
Dimi: Hallo.
Kati: Erzäh­le uns doch etwas zu dein­er Person.
Dimi: Also ich bin Dimi, werde Dimi genan­nt, bin 17 Jahre alt, besuche zurzeit die 11. Klasse des WBG´s, in Dort­mund, und hoffe, dass ich in zwei Jahren mein Abi in der Tasche habe und neben­bei designe ich schon ganz ganz viele Kun­st­pläne um auf der AMD in Düs­sel­dorf aufgenom­men zu wer­den und dort eine 3. jährige Aus­bil­dung zu absolvieren.
Kati: Ja aber AMD, was heißt das?
Dimi: Die AMD ste­ht für Akademie Mode und Design[…] Die AMD ist halt eine Mod­e­schule die es auch noch in Ham­burg, Düs­sel­dorf und München gibt.
Kati: Mod­edesign­er als „Neben­job“ und dann auch noch Schule (Abi). Wie kriegst du bei­des unter einen Hut?
Dimi: Natür­lich ist das total stres­sig das alles miteinan­der zu verbinden, vor allem jet­zt in der Ober­stufe. Man hat total viel Stress. Es ist schwierig aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, man muss Kom­pro­misse einge­hen. Gehe ich jeden Fre­itag aus, oder gehe ich auch mal um 9 Uhr abends schlafen? Damit ich mir am Sam­stag um 8 Uhr den Weck­er stellen kann und ordentlich arbeit­en kann muss ich natür­lich auf einige Dinge verzichten.
Kati: In wie weit Unter­stützen dich deine Eltern?
Dimi: Also von meinen Eltern und all­ge­mein von meinen Fre­un­den, von meinen Bekan­nten, von mein­er Fam­i­lie, bekomme ich die größte Unter­stützung die es gibt. Die akzep­tieren das. Die find­en das toll. Mit 16 hat­te ich die ersten Mod­e­schauen, daran sieht man, dass eine gewisse Ziel­stre­bigkeit vorhan­den ist und sowohl finanziell, weil das auch immer etwas schwieriger ist als auch von den Launen her, wenn man sehr oft fix und fer­tig ist bekomme ich immer  große Unter­stützung und das bedeutet mir sehr viel.
Kati: Kom­men wir nun zu dein­er Mode. Wie würdest du sie beschreiben?
Dimi: Ich bin geprägt von einem bes­timmten Jahrzehnt, den 80er Jahren. In dieser Zeit ist so viel Tolles ent­standen. Die Leute sind endlich aus sich her­aus gekom­men. Wenn man z.B. In New York auf ein New Wave Par­ty gegan­gen ist, sahen die Leute eher aus wie aus einem Zirkus entsprun­gen und das bedeutet mir sehr viel. Jet­zt gab es ganz viele Leute, die mich inspiri­eren z.B. Nina Hagen damals, wie sie vor ihrem Pub­likum getanzt hat und in einem Hauch von Tüll steck­te. Das ist meine größte Inspi­ra­tionsquelle. Außer­dem hat ganz ganz großen Ein­fluss die Mieze von Mia auf mich aus­geübt. Das war eine Band die den 80er-Style vor ein paar Jahren präsen­tiert haben. Das war dann auch ein­er der Aus­lös­er, dass ich ange­fan­gen habe das zu machen. Die Musikrich­tung von mir ist Elek­tro-Punk was sich auch in mein­er Mode widerspiegelt.
Kati: Designst du nur für den Lauf­steg, oder kann man deine Sachen auch so auf der Straße tragen?
Dimi: Also meine Sachen, die sind schon trag­bar aber man muss schon ein biss­chen mutig sein. Man wird wohl hier in Bochum, Dort­mund und Umge­bung nie­man­den damit sehen. Ich nenne sie Kakarische Phyk­lok­lam­ot­ten und Metropolen- Trash und das heißt dann in den ganzen großen Städten; in Berlin in Lon­don usw. kön­nte ich mir das schon vorstellen, das Leute dort mit den Sachen rumlaufen.
Kati: Hast du dich auf Damen­mode spezial­isiert, oder kreierst du auch Sachen für Männer?
Dimi: Ich ver­suche bei­des zum kom­binieren. Es ist immer etwas leichter etwas für Frauen zu machen, weil Frauen viel viel mehr anziehen kön­nen. Sehr viel aus­geprägter die Stoffe usw. Natür­lich auch für Män­ner, was auch sehr viel Spaß macht. Aber trotz­dem bleiben die Frauen­sachen bei mir im Vordergrund.
Kati: Wer schnei­dert deine Entwürfe und wie kriegst du das alles finanziert?
Dimi: Also schnei­dern, desig­nen und basteln mache ich alles selb­st. Da habe ich keine Hil­fe; will ich auch nicht, weil in meinem Kunst­werk Herzgut drin ist und das ja auch sein muss. Ich würde das unper­sön­lich find­en, wenn ich die Entwürfe irgen­dein­er Schnei­derin in die Hand drück­en würde, das wäre Nichts für mich. Und finanziell, natür­lich ist das schwierig. Ab und zu arbeite ich in einem Neben­job, dann klappt das etwas bess­er finanziell und dann bekomme ich auch noch die Unter­stützung der Eltern.
Kati: Von der Idee bis zur Umset­zung dein­er Werke, wie lange dauert das? Und was für Schritte sind eigentlich notwendig?
Dimi: Also als erstes brauchen wir ein Grund­prinzip eine Inspi­ra­tion, die man meis­tens durch irgen­deine lang­weilige Sit­u­a­tion, oder durch ganz tolle Ein­flüsse bekommt. Wenn man z.B. im Urlaub ist und die ganzen tollen Leute sieht. Oder in ein­er lang­weili­gen Stunde, dann zeich­net man etwas vor sich herum. Dann geht’s zum richtig schö­nen Entwurf, den man Zuhause fein macht mit den tollen Stiften und zeich­net. Dann geht’s darum wie kann ich das umset­zen. Ich bin kein Schnei­der, ich mache das nur hob­bymäßig, hab mir vieles selb­st beige­bracht. Stoffe müssen her­aus­ge­sucht wer­den, Schnittmuster entwick­elt wer­den, man muss anpro­bieren, noch mal was ändern und irgend­wann sieht es dann aus wie auf dem Entwurf und es ist fer­tig. Die Dauer ist unter­schiedlich. Es kommt auf den Entwurf an. Ab und zu ist er schlichter, dann investiere ich max­i­mal acht Stun­den bis zu einem Tag. Aber ist es ner­ve­naufreiben­der, da dauert das auch schon bis zu drei Wochen für ein Teil.
Kati: Kann man deine Mode auch käu­flich erwerben?
Dimi: Nein. Die gibt es nicht zu kaufen, das sind alles Unikate und das wer­den sie auch bleiben. Das sind meine Schätzchen, das sind meine Kunst­werke und die behalte ich alle selb­st. Die sind nicht käu­flich zu erwerben.
Kati: Der Trend bei den heuti­gen Mod­els führt ja von den Abgemagerten zu den XXL- Mod­els. Was bevorzugst du?
Dimi: Also bevorzu­gen ist ein schwieriges Wort. Natür­lich finde ich das nicht immer schön, wie die Mod­els in Mai­land und New York rum­laufen, das diese total abgemagert sind. Ich finde das diese so ausse­hen weil sie sich tot hungern. Das sieht nicht mehr ästhetisch aus. Für meine eige­nen Shows, da ist die Span­nweite riesig. Ein Mädel muss da im aller ersten Moment eine gute Ausstrahlung haben und das ist für mich das wichtigste.
Kati: Zum Schluss noch eine Frage zu deinen Zukun­ft­splä­nen. Kön­ntest du dir vorstellen eine Kollek­tion in Griechen­land herauszubringen?
Dimi: Ja, das kön­nte ich mir auf jeden Fall vorstellen. Wie gesagt ich bin sehr von den Metropolen unter anderem bee­in­flusst und bin immer wieder gerne in Athen und gucke mir das ganze The­ater dort an was mir immer sehr gefällt. Ich kann mir gut vorstellen, dass da was raus zu bringen. 
Kati: Kannst du noch etwas Genaueres zu dein­er neuen Kollek­tion sagen? Name und Farben?
Dimi: Ich fange ab Dezem­ber mit der neuen Kollek­tion an. Da habe ich jet­zt schon fast alle Entwürfe im Kopf soweit fest. Die Kollek­tion wird Blitzschlag heißen, weil erst­mal an sich der Blitz mein Lieblingssym­bol ist. Außer­dem ist ein Blitz etwas aggres­sives, was vielle­icht neg­a­tives, aber auch was pos­i­tives, weil es von der Natur kommt. Es sind ganz viele Blitze eingear­beit­et, das wird auch viel Arbeit, auf die ich mich auch schon freue. Far­ben: Ich werde mit ganz  viel schwarze Sei­de arbeit­en, es wird tris­ter aber es wird noch was von diesem Glam übrig haben!
Kati: Vie­len dank für dieses Inter­view Dimi.
Dimi: Gern geschehen und danke das ich hier bei ellasnet.de seien durfte.