Die griechischen Jugendeinzelmeisterschaften
Die griechischen Jugendmeisterschaften U‑18 und U‑20 fanden vom 2. bis 8. Januar in Athen statt. Fast alle der besten griechischen Jugendlichen nahmen daran teil und kämpften um Medaillen, das Recht, Griechenland bei Welt- und Europameisterschaften zu vertreten und um ein paar Zusatzpunkte fürs Studium. Das griechische Bildungssystem sieht vor, dass ein Spieler oder eine Spielerin, der/die bei einer dieser Meisterschaften unter den ersten drei landet, Punkte gut geschrieben, die aufs Examen angerechnet werden können. Für die Spieler ist das sehr wichtig, da das griechische Bildungssystem anspruchsvoll ist und jeder zusätzliche Vorteil beim universitären Kampf willkommen ist.
Für die U‑18 Meisterschaft gibt es in allen griechischen Schachzentren Qualifikationswettkämpfe, während bei der U‑20 keine vorherige Qualifikation nötig ist und jeder teilnehmen kann. Die Kosten trägt da jeder selbst, allerdings erhalten die fünf Erstplatzierten ihre Kosten vom griechischen Schachverband erstattet.
Die Elo-Favoritinnen bei den Frauen spielten mehr als überzeugend. Sowohl Zoi Iordanidou (U‑18w) als auch Ekaterini Pavlidou (U‑20w) sicherten sich den Titel bereits eine Runde vor Schluss. Die Erstgenannte einigte sich in der letzten Runde auf ein schnelles Remis, aber Ekaterini Pavlidou spielte und gewann ihre letzte Partie. Beide Siegerinnen sind anerkannte Spielerinnen. Zoi wird von WIM Vera Papadopoulou trainiert, Ekaterini vom ehemaligen griechischen Nationaltrainer GM Slavoljub Maranovic.
Der Serbe lebt und arbeitet als Schachtrainer in der zweitgrößten Stadt Griechenlands — Saloniki. Die Silbermedaille U‑18w ging an G. Sirnioti, Bronze holte A. Hristodulaki. Bei der U‑20 gingen diese Medaillen an M. Ikonomopoulou bzw. A. Paganoglou.
Bei den Jungen waren die Favoriten weniger klar. Doch das Ergebnis bei der U‑20 fiel überraschend deutlich aus. Sieger wurde George Kanakaris, der 7,5/8 holte und damit vor der letzten Runde über 1,5 Punkte Vorsprung verfügte. Zweiter wurde N. Aggelis, Dritter G. Panagiotakopoulos. Der Elo-Favorit Anastasios Pavlidis (Ekaterinis Bruder) wurde nur Sechster.
Text und Fotos: GM Dejan Bojkov