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All diese Jahre voll Nebel — Antonis Kalfas

ΧΡΟΝΙΑ ΤΗΣ ΟΜΙΧΛΗΣ 

Gedichte 1980- 2005 griechisch — deutsch
Aus dem Griechis­chen von Sophia Georgallidis
Anto­nis Kalfas ist der Dichter des men­schlichen Bedürfniss­es nach kollek­tiv­er Trauer und Wohlbefind­en, nach Sozial­isierung und Sol­i­dar­ität, haupt­säch­lich aber nach gle­ich­mäßiger Akzep­tanz des Son­nen­scheins eines jeden Tages. Die Heimat der Anderen wird zu sein­er Heimat, die Staat­sange­hörigkeit der Men­schen wird durch die Dich­tung öku­menisch und zeitweise erdüber­greifend, die neue Sprache wird zu einem Bün­del vielfältiger Wörter mit in jed­er Ecke der Erde verzweigter Abstam­mung, jed­er Aufen­thalt­sort zu einem Phan­tasiepuz­zle mit Brausene­cho der Flüsse Ama­zonas, der Donau, Ali­ak­mon und Wol­ga, mit Schnee­duft von den Anden, dem Olymp und dem Schwarzwald. Und der Dichter: ein Ein­samer unter den Massen, ein Fla­neur — ver­loren in den trau­ri­gen Zim­mern der Welt.
Anto­nis Kalfas ist der Dichter des men­schlichen Bedürfniss­es nach kollek­tiv­er Trauer und Wohlbefind­en, nach Sozial­isierung und Sol­i­dar­ität, haupt­säch­lich aber nach gle­ich­mäßiger Akzep­tanz des Son­nen­scheins eines jeden Tages. Die Heimat der Anderen wird zu sein­er Heimat, die Staat­sange­hörigkeit der Men­schen wird durch die Dich­tung öku­menisch und zeitweise erdüber­greifend, die neue Sprache wird zu einem Bün­del vielfältiger Wörter mit in jed­er Ecke der Erde verzweigter Abstam­mung, jed­er Aufen­thalt­sort zu einem Phan­tasiepuz­zle mit Brausene­cho der Flüsse Ama­zonas, der Donau, Ali­ak­mon und Wol­ga, mit Schnee­duft von den Anden, dem Olymp und dem Schwarzwald. Und der Dichter: ein Ein­samer unter den Massen, ein Fla­neur — ver­loren in den trau­ri­gen Zim­mern der Welt.
Obwohl der Dichter viel spricht — mal ein­fach, mal rät­sel­haft — bietet er dem Leser kein­er­lei Schlüs­sel an, damit jen­er die Kun­st nach seinem Empfind­en aufnehmen kann. Die Dich­tung ist schließlich nicht etwas, das wir begreifen, son­dern nur erfühlen kön­nen. Es gibt keine Tür, die uns den Zugang zu ihr ver­schafft, denn: entwed­er befind­en wir uns wie durch ein Wun­der in ihrer Gnade, oder wir bleiben für immer außen vor.
Diese Gedichte sind in einem ständi­gen Dia­log miteinan­der. Der sen­si­ble und informierte Leser wird sie entsprechend rezip­ieren, und darüber hin­aus wird er die zahlre­ichen Assozi­a­tio­nen, die Oxymo­ra, die feinen Ver­gle­iche, die Sym­bole durch die “gebildete” Sprache beson­ders genießen.

Mon­i­tor

Wenn endlich alles gedämpft sein wird
wie die Straßen­later­ne auf öffentlich­er Allee
wenn die Streck­en, die Gesichter, die Abschiede
voll­bracht sein werden
wenn wir zum Ehe­mals unseres Lebens hinzufügen
die vie­len gestohle­nen Träume
den sicheren Tod in jed­er Einsamkeit
(der Betrug, der sich ver­steck­te in jeder
vorgeschla­ge­nen Lösung,
doch wir ahn­ten ihn nicht)

dann erst wer­den wir glasklar sehen
wie auf einem Monitor
den Weg, den wir zurück­gelegt haben
den nun­mehr sicheren Abstand
von jed­er Widerspiegelung
ISBN 3–929889-79‑X / 2006 / 1. Ed. / 159 S.  Ver­lag: Romiosini